ERSTE HILFE
BEIM HUND

mit 50 Notfall-Checklisten und Anleitungen zum Ausdrucken
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Eine Augenverletzung kann für den Hund ernste, bis zur Erblindung führende Folgen haben. Das Auge ist ein extrem empfindliches Sinnesorgan das vom Ersthelfer am Unfallort nur mit grösster Vorsicht notfallmedizinisch behandelt werden darf. Der Ersthelfer am Unglücksort sorgt vor allem dafür daß sich die Schädigung nicht verschlimmert, z.B. durch Kratzen oder Reiben des Hundes am Auge und organisiert den sofortigen Transport zum Tierarzt.

 

 

 

 

NOTFALL-CHECKLISTE : Augenverletzung

 

 

 

A. AUSGANGSLAGE

  • der Hund ist unruhig, blinzelt, kratzt am Auge
  • das Auge kann zugeschwollen sein, tränen oder bluten
  • für den Ersthelfer ist es wichtig zu wissen, daß der Hund drei Augenlider hat: das Oberlid, das Unterlid und die Nickhaut
  • die Nickhaut ist das innere Augenlid und befindet sich in dem zur Nase zugewandten Augenwinkel

 

B. VORBEREITUNG UND SELBSTSCHUTZ

  • beruhigend auf den Hund einwirken
  • auch beruhigend auf die anderen Personen einreden, Panik hilft niemandem !
  • unüberlegte Maßnahmen von anderen Personen vermeiden
  • Hund anleinen bzw. festbinden, Details siehe -> Sichern und Beruhigen
  • zum Selbstschutz: Maulkorb oder Maulschlinge anlegen, Details siehe  -> Maulschlinge
  • den Hund auf der unverletzten Seite in die stabile Seitenlage bringen, Details siehe  -> stabile Seitenlage

 

C. SYMPTOME

  • die Symptome können sehr verschiedenartig sein und mehr oder weniger zutreffen
  • im Auge befindet sich sichtbar ein Fremdkörper
  • Lidverletzungen sind äusserlich erkennbar
  • das betroffene Auge ist zugeschwollen, tränt oder blutet
  • der Hund ist unruhig und versucht am Auge zu kratzen
  • Lichtscheue, ständiges Blinzeln
  • der Hund kneift das Auge immer wieder zu
  • ein Augapfel-Vorfall (Augenvorfall) kann z.B. durch eine Beißerei entstehen. Weitere Details siehe  -> Augenvorfall

 

D. NOTFALLMASSNAHMEN

  • am Auge ist größte Vorsicht geboten um die Situation nicht zu verschlimmern
  • wenn der Hund am Auge kratzen will, dies verhindern (Kommandos wie AUS, PFUI etc. ), die Pfote festhalten
  • die Wolfskrallen und Vorderläufe des Hundes bandagieren, damit der Hund durch Kratzen den Schaden nicht verschlimmert
  • wenn ein Hundetrichter (medizinischer Schutzkragen) zur Verfügung steht, diesen anlegen
  • WICHTIG! Wenn im (!) Augapfel selbst ein Fremdkörper steckt, diesen auf keinen Fall herausziehen, das Auge würde sonst auslaufen
  • Bei einem Augapfel-Vorfall ist der Faktor Zeit sehr wichtig weil der Sehnerv irreparabel geschädigt werden kann. Wenn möglich sollte sofort versucht werden die Augenlider über den Augapfel zu ziehen. Der Augapfel sollte dabei mit einem feuchten Tuch vorsichtig in die Augenhöhle zurück gedrückt werden.( Weitere Details siehe  -> Augenvorfall )
  • bei Verätzungen durch Säuren, Putzmittel, etc. ist das Auge sorgfältigst mit Wasser zu spülen. Dies sollte mindestens 15 Minuten lang gemacht werden.
  • wenn Lidverletzungen allein auftreten ohne weitere Schäden am Auge z.B. nach einer Beisserei kann ein Druckverband angebracht werden um die Blutung zu stillen

 

F. TRANSPORT ZUM TIERARZT

  • wenn der Hund gehen kann, sollte man ihn lassen
  • die Fahrt zum Tierarzt sollte schnell wie möglich erfolgen, dabei darf man aber keine unnötigen Risiken auf sich nehmen sein
  • wenn möglich sollte der Hund während der Fahrt überwacht und Kratzen am verletzten Auge verhindert werden
  • wenn man selbst zu aufgeregt zum Autofahren ist sollte man jemand Anderes bitten dies zu übernehmen
  • weitere Details zum Transport des verletzten Hundes, siehe  -> Transport

 

 

G. WEITERE HINWEISE

G.1 Schutz des verletzten Auges

  • um das Kratzen am Auge durch den Hund zu verhindern, kann das Anlegen eines Trichters nützlich sein
  • eine Halskrause/Hunde-Trichter ist über die meisten niedergelassenen Tierärzte zu beziehen
  • am besten nach der tierärztlichen Behandlung auch gleich eine Reserve beschaffen, falls ein Hundetrichter/Halskrause kaputt geht
  • bei dringendem Bedarf über den tierärztlichen Notdienst am Ort Auskünfte einholen

 

G.2 Gabe von Augentropfen

  • Augentropfen werden dem Hund im Liegen verabreicht
  • dann ist er wesentlich ruhiger als im Stehen und die Verletzungsgefahr entsprechend geringer

 

 

 

 

H. DOKUMENTEN-HISTORIE

 

 

 

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