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Giardien sind Schmarotzer im Verdauungssystem. Sie stehlen im Dünndarm des Hundes wichtige Nährstoffe und darüber hinaus verursachen sie Entzündungen und langwierigen Durchfall. Diese Dokumentation gibt dem Hundehalter einen Überblick über die krankmachende Wirkung der Giardien, deren Symptome und Therapiemöglichkeiten. Aufgrund der hochansteckenden Eigenschaften auch auf den Menschen werden Hygienemaßnahmen und bewährte Hausmittel besonders herausgestellt.

 

DOKUMENTATION : Giardien

 

INFO: Diese Dokumentation ist für alle Hundebesitzer, bei deren Hund ein Giardienbefall festgestellt wurde. Hundebesitzer, die selbst schon wochen- und monatelang psychisch darunter leiden, dass ihr Hund gar nicht mehr gesund werden will. Stolze Welpenbesitzer, die nach monatelangem Warten auf das neue Familienmitglied am Verzweifeln sind und glauben, ein echtes Sorgenkind auf ewig aufgenommen zu haben. Aber auch für die Hundezüchter, die erzürnte Anrufe von ihren Welpenabnehmern erhalten, was für kranke Welpen sie doch verkaufen würden und denen mit Anwalt und Rückabwicklung gedroht wird. Allen sei gesagt: wirklich schlimm leidet der Hund. Haben Sie Geduld! Es ist ein Frage der Zeit.

 

Welpen sind für die Giardiose besonders anfällig, obwohl auch erwachsene Hunde daran erkranken können. Giardien kann man aufgrund des gehäuften Auftretens in diesem Alter als eine Art von Kinderkrankheit bei Hunden ansehen. Manche Welpen leiden anfangs unter enormem Stress, wenn sie von Mutter und Geschwistern getrennt in ihr völlig neues Zuhause einziehen. Neue Gerüche, neue Geräusche, neue Menschen und alles Gewohnte ist weg. Das ist Stress pur und Stress schwächt das [Immunsystem]. In ihrer neuen Umgebung wird dazu noch alles untersucht, abgeschnuffelt und abgeleckt. Da kann die neugierige Nase auch mal mit einen Grashalm in Berührung kommen, den ein anderer Hund mit dünnflüssigen Durchfall (!) kontaminiert hat. Dann einmal mit der Zunge über die Nase und Maul geschleckt - schon ist es passiert: der Hund hat sich mit Giardien angesteckt. Mehr dazu in der nachfolgenden Dokumentation.

 

GIARDIEN SIND WEIT VERBREITET

Giardien sind eine weltweit verbreitete Form von einzelligen Mikroorganismen. Bereits eine gewöhnliche Stubenfliege kann vom Igelkot aus dem Garten die Krankheit in den Futternapf des Hundes und damit auf den Hund übertragen. In vielen Fällen verhalten sich Giardien unauffällig als harmlose, mikroskopische kleine Lebewesen, die den Darm besiedeln und sich vom durchströmenden Nahrungsbrei ernähren. Giardien-Erreger wurden bei wissenschaftlichen Untersuchungen bei 70 Prozent aller Welpen und 16 Prozent aller erwachsenen Hunde nachgewiesen. Aufgrund der ungenauen Tests muss sogar mit einer Dunkelziffer von fast 100 Prozent gerechnet werden. Es liegt damit die Vermutung nahe, dass Giardien ein Bestandteil der normalen Darmflora des Hundes sind. Nur werden die wenigsten Hunde wirklich krank, ihr Körper hat gelernt mit Giardien umzugehen. Erst die massenhafte Vermehrung der Giardien und entzündliche Prozesse lösen die Giardiose aus. Giardiose ist die eigentliche Erkrankung.

 

A. AUSGANGSLAGE

  • der Hund hat immer wieder Durchfall
  • der Durchfall ist dabei schleimig, fettig, auch breiig bis wässrig - oft gelb-grün
  • manchmal ist der Kot auch wieder fester und dann schleimüberzogen
  • oft ist sein 'Geschäft' übelriechend, manchmal schaumartig
  • im Durchfall kann auch etwas Blut enthalten sein
  • weitere Details siehe auch -> Durchfall

 

PARASITEN IM DÜNNDARM

Giardien sind tierische Einzeller, die als Parasiten im Dünndarm von Menschen, Hunden, Katzen - ja sogar Vögeln und Reptilien leben, sich dort vermehren und hochansteckend in die Umwelt ausgeschieden werden. Sie verursachen Durchfall und Erbrechen. Die Krankheit, die von den Giardien ausgelöst wird, hat die medizinische Bezeichnung Giardiose. Im Darm der höheren Lebewesen, beim Menschen wie bei seinem Hund, leben eine Vielzahl Mikroben, die als Darmflora ganze Lebensgemeinschaften bilden. Die meisten davon sind nützlich und helfen uns beim Aufschluss der Nahrungsmittel. Doch manche der Mikroben können uns schaden, insbesondere wenn sie sich stark vermehrt haben. Wenn das Immunsystem intakt und stark ist, machen diese Mikroben kaum Probleme. Aber gerade bei unseren kleinsten Fellnasen, Welpen und Junghunden ist es noch nicht so stark und kommt bei der Abwehr mit manchem Krankheitserreger noch nicht so gut zurecht - so dass diese Jungtiere oft besonders schwer und langwierig von Giardien befallen werden.

 

B. HINTERGRUND-INFO's ZU GIARDIEN

B.1 Was sind Giardien?

  • Giardien sind einzellige Mikroben, die als Schmarotzer im Darm leben
  • sie sind weltweit verbreitet
  • die von Giardien ausgelöste Krankheit nennt man Giardiose
  • die wissenschaftliche Bezeichnung der Erreger ist Giardia intestinalis (weitere Bezeichnungen sind G. duodenalis, G. lamblia)
  • die Giardien gehören zu den Flagellaten (Geißeltierchen)
  • eine einzelne Gardie ist nur etwa 10 bis 20 µm groß, das sind also 10 bis 20 tausendstel(!) Millimeter
  • Giardien können sich als Parasiten massenhaft im Dünndarm von vielen Wirbeltierarten und auch des Menschen vermehren
  • bei Hunden sind Giardien mit die häufigsten [Endoparasiten]
  • in vielen Fällen jedoch - bei einem stabilen Immunsystem - verläuft die Giardien-Infektion ohne Symptome; das heißt, das Tier erkrankt nicht
  • die Übertragung der Giardien-Erkrankung kann vom Tier auf den Menschen und umgekehrt erfolgen (Zoonose)
  • die Giardiose ist hochgradig ansteckend
  • auch andere Haustiere wie Katzen, Kaninchen, Chinchillas, Frettchen, etc. können mit einer Giardien-Infektion angesteckt werden
  • aber auch Wildtiere und selbst die Igel im Garten können Überträger sein

 

 

Abbildung: Giardien - Schmarotzer im Dünndarm

Giardien

Sie dürfen dieses Bild mit Quellenangabe gerne auf ihrer Vereinsseite oder Homepage verwenden.

 

 

B.2 Meistens ist der Giardienbefall harmlos - außer bei Welpen, bei alten und geschwächten Tieren

  • insbesondere bei Welpen kann es zu schweren Verläufen der Giardien-Infektion kommen
  • hierbei kann sich auch zunehmend der Allgemeinzustand verschlechtern
  • Erbrechen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Schwächung bis zur Apathie sind möglich
  • ohne Behandlung kann es in schweren Fällen zur Mangelernährung und bei Welpen zu Wachstumsstörungen kommen
  • je jünger der Welpe ist, um so gefährlicher kann die Situation werden
  • wenn der Welpe kein Futter mehr aufnimmt, kann schnell der tiermedizinische Notfall eintreten
  • neben Welpen und Junghunden sind Hunde mit einem geschwächten Immunsystem und ältere Hunde besonders betroffen
  • dagegen kann bei erwachsenen Hunden die Infektion mit Giardien vollkommen symptomlos verlaufen
  • das Immunsystem der Hunde kommt dann problemlos mit dem Erregern selbst klar
  • der symptomlose Hund verbreitet dann aber dennoch die Krankheitserreger, was bei Mehrhundehaltung z.B. im Tierheim ein wichtiges Thema ist

 

DAS IMMUNSYSTEM IST ENTSCHEIDEND

Wenn bei Ihrem Hund Giardien festgestellt wurden, muss sein Immunsystem nach und nach selbst mit der Bekämpfung dieses Erregers klar kommen. Das Immunsystem muss lernen, den Erreger an der Darmwand in Schach zu halten. Dennoch ist es unabhängig davon wichtig, den Hund bei schweren Symptomen auch tiermedizinisch zu behandeln, denn ohne Behandlung kann es zur Mangelernährung und Wachstumsstörungen kommen. Auch kann bei einer chronischen Entwicklung der Giardiose eine schwere Störung des Allgemeinbefindens die Folge sein.

 

B.3 Hintergrund-Infos: Was hat der Züchter falsch gemacht, wenn ein abgegebener Welpen an Giardien erkrankt?

  • vorneweg: der Züchter hat nichts falsch gemacht
  • zunächst einmal sollte man die Frage moralisch neutral umformulieren: Wie hätte der Züchter die Giardien-Infektion des Welpen verhindern können ?
  • durch eine einzige Stubenfliege kann die Giardien-Infektion ins Futter und von dort auf das Muttertier übertragen werden
  • wenn das Muttertier bereits infiziert war, besteht aufgrund des engen Kontakts zwischen Welpe und Mutter keine realistische Chance, die Übertragung zu verhindern
  • hätte der Züchter mit einem Giardien-kranken Muttertier überhaupt züchten dürfen?
  • ohne dass das Muttertier Symptome zeigt, kann die Hündin mit Giardien inifiziert sein
  • kein Hundezüchter kann dies wirklich verhindern
  • äußerer Stress für den Welpen ist auch Stress für sein Immunsystem - wenn er in seine neue Familie kommt
  • denn wenn der kleine Welpe auf einmal von seinem Rudel, von seinen Geschwistern, von seiner Mutter und von seiner Züchterfamilie getrennt wird, bedeutet das : Stress pur
  • wenn nun neben der total veränderten Umgebung und dem verlorenen Sozialgefüge dann auch noch etwas an der Ernährung geändert wird - kann das Immunsystem so stark geschwächt sein - dass die Giardeninfektion einen idealen Nährboden findet

 

Giardien sind mehr als ein Darmparasit - im Welpenalter ist die erfolglose Bekämpfung eine kleine Katastrophe.

Giardien können für die Menschen des kleinen Hundes zu einer echten Belastung werden. Zumal wenn kleinere Kinder in der Familie leben. Die Giardiose-Krankheit zählt zu den [Zoonosen], das heißt die Krankheit kann vom Tier auf den Menschen übertragen und dort ebenfalls die Erkrankung auslösen. Der kleine Welpe leidet immer und überall unter explosivem Durchfall. Auf dem Sofa, im Bett, im Schoß seiner menschlichen Spielkameraden. Wenn die Freunde der Kinder da sind. Der Hund kann diesen schweren Durchfall in keinster Weise kontrollieren. Wenn nun bei dem Welpen in den unwiederbringlich wichtigsten Lebensphasen während der Sozialisierung der enge Körperkontakt vermieden werden soll - bedeutet die Giadiose schon fast eine Entwicklungsstörung. Wenn Kinder den süßen Welpen streicheln wollen und mit 'Pfui, Finger weg!' heftigst zurecht gewiesen werden, fristet der kleine Welpe in der Familie bald ein Dasein wie ein Aussätziger. Und das wo alle sich so auf ihn gefreut haben.

 

B.4 Hintergrund-Info : Giardien - sind nicht nur physisch eine große Belastung für den Hund - sondern auch eine Belastung für die Hunde-Psyche - insbesondere bei Welpen

  • mit der Diagnose Giardienbefall hat sich die Welt für einen kleinen Welpen schlagartig verändert
  • er darf nicht mehr mit den Kindern spielen - denn Giardien sind auch ansteckend für Menschen (Stichwort [Zoonose])
  • der Welpe wird wegen der drohenden Schmierinfektion auch gegenüber von anderen Hunden isoliert - keine Hundeschule, keine Welpengruppe, kein Hundeplatz, nicht mal Schnuffeln an anderen Hunden
  • gerade in seiner prägenden [Sozialisationsphase] führt dies zu einem Mangel an Interaktion mit Artgenossen und Menschen, der später kaum mehr aufzuholen ist
  • dennoch ist gerade der Kontakt zu seinen Menschen gut möglich, wenn man die Hygiene-Regeln (siehe unten) einhält
  • insbesondere nach dem Knuddeln die Hände waschen

 

EINES DER BESTEN HAUSMITTEL GEGEN GIARDIEN KOSTET FAST NICHTS: DIE MOROSUPPE

Diese Möhrensuppe ist eines der besten therapiebegleitenden Mittel gegen Darminfektionen überhaupt. Wohlgemerkt: nicht als Therapieersatz - aber als ergänzende Ernährungstherapie. Es genügen billige Mohrrüben vom Discounter. Diese werden sehr lange gekocht, bis sich bestimmte Zuckermoleküle in den Rüben umwandeln. Diese Oligosacharide blockieren an der Darmwand genau die Stellen, die die Giardien zum Andocken brauchen. Weitere Details und kostenlose Rezepte zum Nachkochen, siehe -> Morosche Möhrensuppe.

 

B.5 Hintergrund-Info : Giardien sind auch eine große Belastung für die Menschen des Hundes: die psychische Seite für den Hundehalter

  • bei aller Fürsorge für den Hund - die Giardiose des Hundes kann auch seine Menschen schwer belasten und regelrecht zermürben
  • das ewige Auf und Ab von höchst erfreulichen Laborergebnissen, Durchfall-freie Tage, Perioden der Symptomfreiheit, Tage der Hoffnung alles überwunden zu haben - und dann wieder der volle Rückfall - alles wieder von vorn
  • der Hund kann aufgrund der heftigsten Darmbeschwerden seine Stubenreinheit verlieren - er kann es einfach nicht mehr halten!
  • und das haben wir alle als Menschen auch schon erlebt, dass es bei Durchfall fast in die Hose ging ... gerade noch ... aber wo soll unser Hund hin ... gerade noch?
  • wenn er tagsüber allein ist oder ganz dringend raus muss in der Nacht - stinkende Durchfall-Spuren in der Wohnung, stinkende Durchfall-Spuren im Haus, stinkende Durchfall-Spuren am Hund
  • Schimpfen Sie dennoch niemals (!) mit ihrem Hund! Auch niemand aus ihrer Familie darf mit dem Hund schimpfen. Er kann wirklich nichts dafür - Sie verschlimmern sonst psychisch seine angeschlagene Situation!
  • wenn über Monate hinweg mit den Höhen und Tiefen die Giardiose immer wiederkehrt, ist das eine enorme Belastung für den Hund - aber auch für seine Menschen
  • die Hygiene-Maßnahmen sind ein enormer Zeitaufwand, die Medikamente und Laboruntersuchungen oft in der Summe auch sehr teuer
  • darüber hinaus leiden die Menschen am Leiden ihres armen Hundes

 

Giardien im Welpenalter

Eine Giardieninfektion ist für stolze Welpenbesitzer oftmals ein Schock. Wird die Entwicklung des kleinen Lieblings jetzt durch die Giardiose gestört? Was bedeutet das für die Familie - wie geht es weiter. Um es klar zu beantworten: es wird eine schwierige Zeit für die Welpenbesitzer werden. Mit teilweise drastischen Hygienemaßnahmen müssen Sie mögliche Reinfektionen vermeiden. Diese Hygienemaßnahmen scheinen in Widerspruch zu dem Kontaktbedürfnis, das der Welpe besonders in seiner [Sozialisationsphase] hat, zu stehen. Deshalb ist dieser Themenbereich (siehe unten Punkt. E. SOFORTMASSNAHMEN BEI GIARDIEN-BEFALL) auch ganz besonders herausgestellt. Erschwerend kommt hinzu, dass ein noch nicht stubenreiner Welpe (siehe auch Stubenreinheit) ja noch nicht in der Lage ist, sich entsprechend zu äußern und sich so sein explosiver Darminhalt hochansteckend in der Wohnung verteilt. Weiterhin kommt noch hinzu, dass die hohe Ansteckungsgefahr mit Giardien in einer Lebensphase auf unsere Kleinsten trifft, in der Sozialkontakte mit anderen Hunden besonders wichtig - ja später oft gar nicht mehr nachholbar sind - wie die moderne Verhaltensforschung zeigt.

 

C. SYMPTOME EINER GIARDIOSE-ERKRANKUNG

  • das Hauptsymptom der Giardiose ist der extreme Durchfall
  • die Konsistenz des Durchfalls ist dabei schleimig, fettig, auch breiig bis wässrig - auch mal festerer, schleimüberzogener Kot
  • zeitweise können im Wechsel auch immer wieder Phasen mit ziemlich normalem Kot vorkommen
  • die Farbe des Durchfalls ist oft gelb bis gelb-grün
  • dabei übelriechend, manchmal schaumartig
  • im Durchfall kann auch etwas Blut enthalten sein
  • weitere Details siehe auch -> Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • auch kann leichtes Fieber mit auftreten
  • in sehr schweren Fällen kann es zur Schwächung des Hundes, aufgrund der mangelnden Nahrungsausnutzung bis zur [Auszehrung] kommen, die Parasiten 'stehlen' dem Hund die Nährstoffe

 

Welpen sind für eine Giardiose besonders anfällig, zumal sie leicht von den Alttieren infiziert werden können, ohne dass die Alttiere selbst die Symptome zeigen

 

D. URSACHE DER GIARDIOSE

D.1 die Infektion mit Giardien-Erregern

  • die Übertragung der Giardien erfolgt durch eine [Schmierinfektion] über den infizierten Kot eines Tieres oder auch Menschen (Zoonose in beide Richtungen)
  • trotz der Übertragung des Krankheitserregers erkranken bei weitem nicht alle Hunde
  • der Ausbruch der Giardiose durch die milliardenfache Vermehrung der Geißeltierchen im Darm ist dann also eher die Folge einer geschwächten Immunabwehr und/oder speziellen Situationen (siehe unten D.2)
  • es kommen für den Krankheitsausbruch alle Erkrankungen in Betracht, die die Immunabwehr im Darmbereich negativ beeinflussen können

 

D.2 begünstigende Faktoren für die massenhafte Vermehrung der Giardien-Erreger

  • ein geschwächtes [Immunsystem]
  • Stress, bei Welpen die Trennung vom Muttertier, die Trennung vom Rudel
  • [Kotfressen] und damit die Gefahr der Aufnahme von infizierten Ausscheidungen
  • Nahrungsumstellung ( Details siehe -> [Nahrungsumstellung] als Stressfaktor )
  • generell eine falsche Ernährung
  • insbesondere sehr kohlenhydratreiches Futter
  • die [Mehrhundehaltung] begünstigt Giardien, weil zunächst nur ein Hund infiziert sein muss, um z.B. in einem Tierheim durch eine [Schmierinfektion] alle anderen Hunde einschließlich Menschen mit anzustecken

 

BRINGEN SIE GLEICH BEIM ERSTEN VERDACHT EINE KOTPROBE ZUM TIERARZT MIT

  • um nicht wertvolle Zeit verstreichen zu lassen, beginnen Sie gleich beim ersten Verdacht mit eine Kotprobe
  • sammeln Sie dazu über mindestens 3 Tage hinweg immer wieder Kotproben für die Laboruntersuchung
  • denn nicht in jeder Kotprobe können die Giardien-Zysten zweifelsfrei nachgewiesen werden, daher sind Proben über mehrere Tage nötig (Stichwort: [Sammelkotprobe]) sinnvoll
  • wenn sich dann beim Tierarztbesuch der Verdacht nicht erhärtet, war im schlimmsten Fall das Sammeln umsonst

 

E. SOFORTMASSNAHMEN BEIM GIARDIEN-BEFALL DES HUNDES

E.1 Sofortmaßnahme: Hygiene-Plan gegen die Giardien aufstellen und umsetzen

  • leiten Sie sofort Hygiene-Maßnahmen gegen die Giardien-Infektion ein
  • sprechen Sie mit ihrer Familie durch, was das bedeutet

 

E.1.1 Maßnahmen zur Verhinderung der Übertragung von Giardien auf andere Hunde, auf andere Tiere wie Katzen und auf Menschen

  • tragen Sie bei allen kritischen Maßnahmen mit Kot-Kontakt Gummi-/Latexhandschuhe und entsorgen Sie diese danach
  • alles, was sie entsorgen - wird vorher in separate Beutel verpackt - um u.a. keine Fliegen anzulocken, die mit Saugrüssel und Beinen die Infektion auf Nahrungsmittel in der unmittelbaren Umgebung weiter tragen könnten
  • um so konsequenter sie vorgehen, um so schneller ist das Problem behoben
  • akkurates Einsammeln und Entsorgen von Kot, die Kotbeutel werden über den Hausmüll entsorgt
  • einfache Futter- und Trinkgefäße aus Metall verwenden und täglich mit kochendem Wasser reinigen
  • Hundedecken und Kissen möglichst täglich tauschen und in der Kochwäsche waschen
  • Spielzeug mit kochendem Wasser reinigen (soweit möglich, ansonsten hygienisch nicht entsprechendes Spielzeug wegwerfen)
  • Transportbox auswaschen und desinfizieren (den Tierarzt nach einem wirksamen Desinfektionsmittel befragen)
  • Kachelflächen und Steinflächen - soweit geeignet - mit Dampfstrahler reinigen
  • sämtliche gewaschenen oder gereinigten Gegenstände wir Futternäpfe oder Spielzeug müssen nach dem Reinigen vollkommen getrocknet werden
  • Decken und Tücher bei 90 Grad waschen
  • Wischlappen, Schrubber und Putzeimer - für Sofortaktionen - immer griffbereit halten

 

SOFORTMASSNAHME BEI DURCHFALL: MÖHRENSUPPE GEBEN

Die Möhrensuppe besteht aus ganz normalen handelsüblichen Möhren. Sie ist zwar kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung - dennoch hat sie sich schon in vielen Fällen bewährt und kleine Wunder bewirkt. Man gibt sie sofort bei den ersten Anzeichen von Durchfall. Weitere Details zur Zubereitung und kostenlose Rezepte zum Nachkochen, siehe -> Morosche Möhrensuppe.

 

E.1.2 Sofortmaßnahme: Hygiene am Hund

  • Hunde-Po nach seinem Geschäft feucht abwischen (z.B. mit Babyfeuchttücher), die Feuchtücher nach Gebrauch sofort in Müll- oder Kotbeutel umverpacken und danach über den Hausmüll entsorgen
  • Trinkwasser mehrfach täglich wechseln
  • Wasser und Trinknäpfe mindestens einmal täglich austauschen und desinfizieren
  • Kot einsammeln, eintüten und entsorgen
  • beim Gassiegehen sind bis auf weiteres keine direkten Hundekontakte mehr erlaubt (-> [Schmierinfektion])
  • falls oft verunreinigt, insbesondere bei langhaarigen Rassen, die Haare im Analbereich ggf. zurückschneiden
  • der Hund bekommt nur frisches Wasser aus seinem Napf, niemals aus Pfützen trinken lassen
  • solange die Krankheit anhält den Hund öfter gründlich baden bzw. waschen und von Durchfall-/Kotresten reinigen (geeignete Waschmittel/Schampoos beim Tierarzt erfragen)

 

E.1.3 Sofortmaßnahme: verschärfte Hygiene in Wohnung und Haus

  • Zeitungen auslegen
  • Handtücher und Inkontinenzunterlagen auslegen
  • den Schlafplatz und die Liegeplätze des Hundes mit Tüchern auslegen und diese täglich austauschen
  • wenn möglich Teppiche entfernen
  • abkleben von Möbel mit Zeitungspapier und Malerkrepp bei explosivem Durchfall
  • Sofas mit Bettbezügen abdecken
  • sofern der Hund/Welpe ein eigenes Zimmer hat: saubere Decken (ideal Inkontinenzmatten) auslegen, täglich austauschen, die Matten und Decken täglich waschen
  • Waschmaschinengänge bei mindestens 60 Grad Celsius mit Desinfektionswaschmittel, idealerweise als Kochwäsche mit 90 Grad waschen
  • Reinigung aller Oberflächen, mit denen der Hund in Kontakt kommt ( -> [Hygiene] )
  • Desinfektion vom Schlafplatz und Liegeplätzen des Hundes
  • zur Desinfektion und Reinigung der mit Hundekot verunreinigten Wohnungsbereiche (Treppen, Bad, Kacheln, Fliesen, etc.) ist ein Dampfstrahlgerät mit mindestens 60 Grad ideal geeignet
  • Desinfektion von Gegenständen mit entsprechenden desinfizierenden Reinigungsmittel aus dem Handel

 

E.1.4 Hygiene im eigenen Garten

  • wenn der Hund gewohnt ist, sein 'Geschäft' im eigenen Garten zu machen - den Kot in Kotbeuteln einsammeln, zuknoten und entsprechend entsorgen
  • dennoch bleiben an dieser Stelle potenziell mit Giardien verseuchte kleine Verschmutzungen zurück, an denen der Kothaufen lag
  • diese verunreinigten Stellen mit Kalk bestreuen (im Baumarkt nachfragen)
  • dies verhindert Reinfektionen, falls der Hund später an dieser Stelle rumschnuffeln sollte

 

E.1.5 Sofortmaßnahme: im Rahmen der Hygiene den Bewegungsbereich des Hundes einschränken

  • den Bewegungsbereich des Hundes - übergangsweise - in akuten, schweren Durchfallphasen einschränken
  • zur Erinnerung: der Durchfall kann sich explosionsartig dort entladen, wo sich der Hund gerade befindet
  • wenn möglich - übergangsweise - ggf. einen Kinderlaufstall oder ähnliches für den Hund aufbauen
  • Wichtig: der Hund und insbesondere Welpen muss trotzdem bei seinen Menschen sein!

 

Trotz der infektiösen Erkrankung und verschärften Hygiene braucht ihr Hund gerade jetzt den Sozialkontakt zu Ihnen und ihrer Familie! Sprechen Sie im Zweifelsfall mit einem Hundetrainer, Tierpsychologen oder Tierarzt über ihre spezielle Situation und wie die Anforderungen des Hundes trotz Hygieneplan zu erfüllen sind.

 

E.1.6 Kritische Bereiche der Wohnung mit Zeitungen auslegen - insbesondere bei Welpen mit Giardiose

  • bei Welpen mit Giardiose, die noch nicht stubenrein sind, ist die Situation jetzt besonders kritisch
  • es gelten jetzt besondere Regeln für die Stubenreinheit
  • Sie als Hundehalter müssen mit dem Welpen mindesten 1x je Stunde Gassigehen, aber selbst dann wird er es oft nicht halten können
  • aber niemals - wirklich NIEMALS (!) - mit dem Hund schimpfen, egal wie oft er in die Wohnung macht
  • erinnern Sie sich selbst an Ihre Zeiten mit ihrem allerschlimmsten Durchfall - und stellen Sie sich dann vor, Sie müssten noch eine Stunde warten bis Sie aufs Klo dürften
  • legen Sie die kritischen Bereiche ihrer Wohnung mit Zeitungen aus
  • falls Sie ein Welpenzimmer haben, das ganze Zimmer mit Zeitungen auslegen
  • tauschen Sie die sichtbar verschmutzen Zeitungsseiten sofort aus
  • tauschen Sie ansonsten die ausgelegten Zeitungen täglich mindestens 1x aus

 

E.1.7 Sofortmaßnahme: geeignete Reinigungs-Produkte beschaffen

Bitte sprechen Sie ihren Tierarzt auf geeignete Reinigungsmittel an. Hier sind exemplarisch nur einige Produkte genannt.
  • Biodor Animal
  • Disifin (Desinfektionsmittel/Reinigungsmittel)
  • Sagrotan Allzweckreiniger in Sprühflasche
  • Wisch+Weg-Papiertücher
  • Inkontinenzunterlagen
  • Babyfeuchttücher
  • Desinfektionswaschmittel für die Waschmaschine ab 60 Grad Celsius

 

Die Morosche Möhrensuppe wird als hochgradig bewährtes, altes Hausmittel sofort (!) bei den ersten Anzeichen von Durchfall gegeben. Die Oligosacharide darin verhindern das Andocken der Giardien an der Darmwand.

 

E.2 Sofortmaßnahmen im Ernährungsbereich

E.2.1 Sofortmaßnahmen: Ernährungs-Plan gegen Giardien aufstellen

  • kohlenhydratarmes Futter, Giardien brauchen Kohlenhydrate - deshalb mehr eiweißreiches Futter geben, ggf. mit dem Tierarzt absprechen
  • Morosche Möhrensuppe als Plus (!) ca 30 Minuten vor jeder Mahlzeit zur Innenbeschichtung des Dünndarms, bevor das normale Futter kommt, Details unter Morosuppe
  • die Morosuppe ist auch für die Menschen, die mit dem Hund Kontakt haben empfehlenswert

 

E.2.2 [Schonkost]-Diät

  • das Verdauungssystem des Hundes kann durch den langwierigen Durchfall und auch Erbrechen sehr gereizt und angegriffen sein
  • deshalb ist [Schonkost] angesagt
  • der Hund erhält dadurch leicht verdauliche und wichtige Nährstoffe
  • Schonkost füttern, siehe auch [Schonkost] und Durchfall

 

Die Behandlung eines Giardienbefalls ist langwierig und alles andere als einfach. Verlieren Sie nie die Geduld. Lassen Sie den Hund niemals spüren, wie sehr Sie die Situation selbst belastet. Ihr Hund kann überhaupt nichts dafür. Im Gegenteil: er leidet selbst am meisten darunter! Bleiben Sie ganz konsequent bei ihrem Hygiene-Plan.

 

F. WANN ZUM TIERARZT BEI EINER GIARDIOSE?

  • im Zweifelsfall immer (!) zum Tierarzt
  • bei Welpen und alten oder bereits anderweitig chronisch kranken Tieren sofort
  • wenn der Durchfall lange anhält (Details dazu siehe -> Durchfall)
  • wenn das Allgemeinbefinden gestört ist, siehe auch -> Vitalwerte
  • wenn dazu noch Fieber auftritt, siehe -> Fieber
  • wenn Verhaltensveränderungen erkennbar sind
  • bei Blut im Stuhlgang
  • wenn es noch keine gesicherte Diagnose gibt, eine sichere Diagnostik des Giardienbefalls ist nur durch den Tierarzt möglich
  • für den Tierarztbesuch unbedingt eine Kotprobe mitbringen (am besten ist eine [Sammelkotprobe], man sammelt dazu mehrere Kotproben über mindestens 3 Tage hinweg)

 

G. DIAGNOSTIK DER GIARDIOSE

  • die Giardiose als [Darminfektion] wird über die Kotausscheidungen des Hundes nachgewiesen
  • dabei gibt es verschiedene Verfahren

 

G.1 mikroskopische Untersuchung

  • die mikroskopische Untersuchung einer Kotprobe erfolgt durch einen [Kotausstrich] auf dem Objektträger
  • dazu wird eine geringe Kotmenge auf dem Objektträger ausgestrichen und mit Kochsalzlösung vermischt
  • darüber kommt ein Deckgläschen
  • mit einem 20x oder 40x Objektiv wird nach Trophozoiten oder Oozysten gesucht, also den beiden Lebensformen der Giardien gesucht
  • Vorteil: man kann Aussagen über die Stärke des Befalls machen und man findet auch Hinweise auf andere Parasiten und Wurmeier, etc. darin

 

G.2 mikroskopische Untersuchung mit Konzentration bzw. Anreicherung

  • das Verfahren entspricht G.1, nur wird der fragliche Inhalt der Probe vorher konzentriert
  • damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit die Erreger überhaupt zu finden

 

G.3 Laboruntersuchung / immunologischer Nachweis

  • Überprüfung der Kotausscheidungen mit Teststreifen ( ELISA-Test, ein Schnelltest zum Nachweis von erregerspezifischen Antigenen )
  • Nachteil: das Ergebnis gibt keinen Hinweis über die Stärke des Befalls, sondern nur 'positiv', 'negativ' oder 'fraglich'

 

 

G.4 PROBLEMATIK DER GIARDIEN-TESTS

G.4.1 das grundsätzliche Problem: Giardien-Freiheit im Verdauungssystem kann man gar nicht nachweisen

  • wenn im Labor insbesondere nach einer Antibiotikabehandlung in einer Probe keine Giardien gefunden werden, sagt das nur aus: dass in dieser Probe keine Giardien gefunden wurden! Sehr banal. Mehr nicht.
  • aus der Giardien-Freiheit der Kotprobe kann man eben nicht schließen, dass im Verdauungsystem des Hundes nicht doch noch - wenn auch wenige - aber bei weitem für eine Reinfektion genügend - Giardien vorhanden sind
  • auch sagt dies über den weiteren Krankheitsverlauf nichts aus
  • es genügen 10 überlebende Giardien, um die Krankheit wieder voll ausbrechen zu lassen (Reinfektion)

 

G.4.2 Warum eine Therapie-Steuerung über Giardien-Tests nicht nur sinnlos - sondern sogar sinnlos teuer ist

  • Beispiel eines Behandlungszyklus einer Giardiose: pharmazeutische Behandlung, also eine Antibiose (siehe Wirkstoffliste unten), Behandlungspause, erneute Antibiose -> Giardientest, sicherheitshalber noch ein Behandlungszyklus und noch ein Giardientest; wenn die Giardiose wieder auftritt, kann sich dieser Zyklus öfter wiederholen
  • wie oben dargelegt, ist die Wahrscheinlichkeit sämtliche Giardien-Erreger im Verdauungsystem pharmazeutisch abzutöten, extrem gering (Stichwort: Giardien 'verstecken' sich im Gallengang, Entwicklung von Resistenzen)
  • ein Giardientest am Anfang der Therapie macht Sinn, um die Sicherheit für die richtige Therapieentscheidung zu haben
  • wenn dadurch die Giardien-Infektion einmal sicher nachgewiesen worden ist, haben weitere Tests zum Beweis der Giardien-Freiheit praktisch keinen Nutzen mehr

 

 

H. THERAPIEN GEGEN DIE GIARDIOSE

H.1 Übersicht über die medikamentöse Therapie gegen Giardien

  • die Anwendungsform der Medikamente erfolgt oral als Tabletten (Wirkstoffe und Präparate siehe H.1.1)
  • die Entwurmungsmittel für Hunde helfen im Übrigen gegen Giardien nicht
  • beachtenswert bei der Mehrhundehaltung: alle Tiere müssen alle gleichzeitig behandelt werden, da auch scheinbar gesunde Tiere infiziert sein können und die Krankheit weiterverbreiten, ohne selbst die Symptome der Giardiose zu zeigen
  • leider gibt es noch immer keine Medikamente, die in der Lage wären die Giardien im Körper wirklich vollständig zu vernichten

 

H.1.1 Wirkstoffe gegen Giardien

  • Fenbendazol (der Standard)
  • Metronidazol
  • Febantel
  • Albendazol (als Reserve)
  • Spartrix
  • Panacur enthält den Wirkstoff Fenbendazol

 

H.1.2 Medikamentöse Therapie - Behandlungszyklus

  • der Hund wird an 5 aufeinander folgenden Tagen medikamentös behandelt
  • dann erfolgt eine Pause von 3 Tagen
  • danach Wiederholung der fünftägigen Behandlung
  • da leicht eine Reinfektion auftreten kann - nach 2 Wochen nochmal das Ganze von vorn

 

H.1.3 Medikamentöse Therapie - Kontrolle nach der Therapie

  • nachdem der Durchfall aufgehört hat, muss der nachhaltige Erfolg der Behandlung durch eine Kotuntersuchung überprüft werden
  • wenn noch Giardien nachgewiesen werden, muss die Behandlung (s.o.) weiter erfolgen

 

H.1.4 Kritische Anmerkungen zur medikamentöse Therapie gegen die Giardiose

  • die verschiedenen Tests auf Giardien (siehe H.1.3) zum Abschluss der Therapie sind nicht wirklich zuverlässig
  • der Hund kann symptomfrei sein, die Tests negativ - und trotzdem trägt er genügend Giardien in sich, um bald wieder das volle Krankheitsbild zu zeigen
  • wesentlich bei der Reinfektion spielt eine Rolle, dass sich Giardien im Gallengang während der Behandlung 'versteckt' halten können (Details siehe unten grüne Infobox: PROBLEMATIK DER ANTIBIOSE GEGEN GIARDIEN)
  • deshalb ist auch an dieser Stelle therapie-unterstützend ein Hinweis auf die Morosche Möhrensuppe angebracht, bei der mit selbstgemachten Oligosachariden der Dünndarm beschichtet wird, ausführliche Details dazu siehe Morosche Möhrensuppe

 

 

PROBLEMATIK DER ANTIBIOSE GEGEN GIARDIEN

a. Warum kommt es bei der Antibiotika-Behandlung gegen Giardien so oft zu Therapieversagern und Rückfällen?

  • Giardien können sich im Gallengang des betroffenen Tieres 'verstecken'
  • dort sind sie mit oral aufgenommenen Antibiotika aus dem Nahrungsstrom nicht erreichbar
  • wenn Giardien im Grenzbereich zwischen Darm und Gallengang einer geringeren Dosis Antibiotika ausgesetzt sind, kann es zur natürlichen Auslese der Individuen kommen, die den Wirkstoff beispielsweise zu 10 oder 20 Prozent vertragen - bis sie über Generationen hinweg irgendwann eine vollständigen Immunität entwickelt haben

 

b. Warum muss trotz des Risikos von Therapieversagern und Resistenzen Antibiotika eingesetzt werden?

  • die Dünndarm-Wand kann durch das massenhafte Auftreten der Giardien massiv geschädigt werden
  • Giardien heften sich an den mikroskopisch kleinen Darmzotten (Microvilli) an und zerstören diese dabei (Hufeisen-Abdruck im Elektronenmikroskop), diese Microvilli sind jedoch lebensnotwendig zur Nährstoffaufnahme im Dünndarm
  • das Anheften und Zerstören der Giardien an den Microvilli spielt sich auf molekularer Ebene im Bereich von Zehntausenstel Millimeter und darunter ab und ist wissenschaftlich noch nicht wirklich verstanden
  • der Körper wehrt sich mit entzündlichen Vorgängen, es kommt zu Einblutungen die auch im Kot zu sehen sind, manchmal in schweren Fällen wird Darmhaut abgestossen
  • der Hund, insbesonders im Welpenalter - kann dadurch in einen lebensbedrohlichen Zustand kommen
  • Antibiotika als Akut-Therapie kann beim Massenbefall mit Giardien sehr schnell Entlastung bringen und die Erreger zunächst einmal zurückdrängen
  • auch die bereits mehrfach erwähnte Möhrensuppe ist absolut empfehlenswert, weil sie den Dünndarm im Anhaftbereich der einzelligen Darmschmarotzer beschichtet und das Andocken blockiert (Details siehe Morosche Möhrensuppe)

 

 

H.2 Ernährungstherapie bei Giardien: die Grundlage ist der Ernährungsplan

H.2.1 die Schwäche der Giardien ausnutzen - Giardien müssen sich an der Darmwand festheften

  • um nicht aus dem Darm mit dem Nahrungsbrei ausgeschwemmt zu werden, müssen sich Giardien an der Darmwand festhalten: und das ist ihre Schwäche!
  • zur Erinnerung: Giardien sind Mikrolebewesen, die nur etwa ein hundertstel Millimeter groß sind und die leicht aus dem Dünndarm mit dem Nahrungsbrei ausgeschwemmt werden können
  • finden sie an der Darmwand keinen Halt, geht es nach außen
  • das machen wir uns zu nutze

 

Es ist dringend empfehlenswert, bei Giardienbefall ein Gesundheitstagebuch mit dem Schwerpunkt Ernährung zu führen, in dem der Therapieverlauf mit Zwischenergebnissen aufgezeichnet wird. Weitere Details siehe -> [Gesundheitstagebuch]

 

H.2.2 Frage zum Ernährungsplan: Müssen die zusätzlichen Ernährungskomponenten von den Tageskalorieren abgezogen werden ?

  • Giardien sind Schmarotzer, die ihrem Hund wichtige Nährstoffe stehlen
  • deshalb werden die zusätzlichen Ernährungskomponenten (insbesondere die Morosuppe) - NICHT - von den Tageskalorien abgezogen
  • der Hund erhält also mehr
  • erst wenn erkennbar ist, dass die Giardieninfektion auf dem Rückzug ist, müssen die Kalorien der Morosuppe entsprechend berücksichtigt werden, Details zur Kalorienberechnung siehe -> Morosuppe
  • besprechen Sie dies insbesondere bei einer längeren Erkrankung auch mit dem Tierarzt

 

H.2.3 das Zaubermittel aus der Ernährungstherapie sind Möhren

  • Grundlage der Ernährungstherapie gegen Giardien ist die Morosche Möhrensuppe
  • um so feiner die Rüben püriert sind, um so besser
  • der Anteil der Oligosaccharide ist sehr gering, so dass sie vorneweg wirklich gut freigesetzt sein müssen, um die Dünndarmwand zu benetzen
  • wenn es besser schmeckt: die Moro'sche Möhrensuppe mit etwas Fleischbrühe (auch vom Würfel) versetzen
  • alles sehr gut auf Zimmertemperatur abkühlen lassen
  • das Thema finden Sie ausführlich behandelt unter -> Morosuppe

 

H.2.4 Erfolgskontrolle

  • der Stuhlgang ihres Hundes muss einen sichtbaren, größeren Abschnitt in Möhrenfarbe, also gelborange enthalten - und zwar am Stück (!)
  • am Stück bedeutet, dass der Darm mit dieser kompakten Füllung voll in Berührung kam

 

 

Abbildung: Moro'sche Karottensuppe

Moro'sche Karottensuppe

Sie dürfen dieses Bild mit Quellenangabe gerne auf ihrer Vereinsseite oder Homepage verwenden.

 

 

H.3 Spezielle Anforderungen bei einer Giardiose im Welpenalter

  • für die stolzen, neuen Welpenbesitzer ist die Nachricht einer Giardieninfektion oftmals ein Schock
  • dazu bedeutet eine Infektion als Welpe für den meistens noch nicht stubenreinen Hund und seine Familie eine ganz besondere Belastung
  • die besonderen hygienischen Anforderungen, insbesondere auch wenn noch kleinere Kinder im Haushalt leben ( Stichwort [Zoonose]), stellen dann ganz besondere Belastungen für alle Beteiligten dar
  • ob die Entwicklung des Welpen durch die Erschwernisse gestört wird, hängt ganz besonders vom Verhalten seiner Bezugspersonen ab
  • das Problem ist jetzt im Kern, dass der Hund aufgrund der hoch infektiösen Gardiose keinen körperlichen Kontakt zu anderen Hunde und auch Kindern haben sollte (Stichwort [Schmierinfektion]), von seiner [Sozialisation] her aber genau auch diese Kontakte braucht!
  • es ist daher sehr empfehlenswert, im jeweiligen Einzelfall mit einem versierten Hundetrainer oder Verhaltenstherapeuten Kontakt aufzunehmen - um die Welpenentwicklung trotzdem so optimal wie möglich zu gestalten

 

H.4 weitere Ansätze gegen die Giardiose durch die Alternativmedizin

  • manche Hunde leiden monatelang, manche sogar jahrelang immer wieder unter der Giardiose - trotz tierärztlicher Behandlung mit den bekannten Wirkstoffen (s.o.) und trotz strenger Hygiene
  • ein Ansatz gegen Giardien aus der Alternativmedizing ist [Kolloidales Silber]
  • ein weiterer Aspekt ist die [Stärkung des Immunsystems] des Hundes (siehe auch unten Punkt J. Hausmittel)

 

H.4.1 [Darmsanierung] nach der Behandlung

  • wenn der Hund mit Antibiotika behandelt wurde, ist Unterstützung der Darmflora nach der [Antibiose] sinnvoll - hier einige Mittel:
  • Pernaturam Usniotica (soll den Aufbau einer gesunden Darmflora unterstützen)
  • Luposan Moorliquid
  • Sanofor
  • Symbiopet DOG
  • Dr. Wolz Darmflora Plus
  • Pro- und Prebiotioka um die guten Darmbakterien wieder aufzubauen, z.B. Bactisel, Darmliquid
  • naturbelassenes, probiotisches [Sauerkraut]
  • probiotisches [Joghurt] (siehe auch unten bei Hausmittel bei Giardien)

 

I.PROPHYLAXE

I.1 Vorbeugung gegen Giardien-Befall durch organisatorische Maßnahmen

  • den Hund grundsätzlich niemals aus Pfützen trinken lassen - schon als Welpe sollten Sie ihm das gleich verbieten! ( Signal »PFUI« oder Signal »LASS ES« ); Stichwort: Wehret den Anfängen!
  • auch Trinkgefäße für viele Hunde, zum Beispiel an einer Autobahnraststätten zu nutzen, ist grundsätzlich keine gute Idee
  • wenn ihr Hund die Möglichkeit hat, sich unbeaufsichtigt im Freien, z.B. auf einem Gartengrundstück aufhalten kann, sollten Sie dafür sorgen, dass er nicht an Pfützen, Vogeltränken, wassergefüllte Eimer, Wannen mit abgestandenen Wasser, etc. heran kommt und daraus trinken kann; durch den Kot von Wildtieren könnten Giardien in das Wasser eingetragen worden sein - dazu genügt es schon, wenn nachts eine Ratte, die über einen Wassereimer balanciert - und ein bisschen Kot verliert
  • zum Schutz anderer Hunde (Stichwort: [Schmierinfektion]) sollte man mit einem infizierten Hund Gebiete meiden, an denen sich viele andere Hunde aufhalten: Hundewiesen, Hundevereine, Hundeschule, Hundepensionen, Tierheim
  • den Gesundheits- und Immunstatus des Hundes kann man auch durch Abbau von [Stressfaktoren] verbessern
  • strenge Hygienemaßnahmen sind einzuhalten, (siehe oben unter Sofortmaßnahmen)

 

I.2 Erzieherische Maßnahmen als Vorbeugung gegen Giardien

  • idealerweise meidet der Hund bestimmte hochgradige Infektionsquellen selbst, dazu gehört an erster Stelle das Kot-fressen
  • eine solche Verhaltensänderung zu erreichen ist insbesondere beim Freilauf extrem schwierig
  • einen Lösungsansatz dazu bietet der sogenannte Fuchskacke-Alarmschrei

 

I.3 Impfung gegen Giardien

  • in Deutschland gibt es keine zugelassene Impfung gegen Giardien
  • in den USA ist ein Impfstoff auf Grundlage inaktivierter Giardien-Trophozoiten entwickelt worden, der Handelsname dort ist GiardiaVax®
  • die Wirksamkeit einer Giardien-Impfung ist jedoch umstritten

 

J. HAUSMITTEL

  • Morosche Möhrensuppe
  • Kräuterbuttermilch auf das Futter geben, je nach Hundegröße ein Teelöffel oder ein Esslöffel voll - siehe auch [Kräuterbuttermilch]
  • [Propolis] vom Imker 3 x einen Teelöffel ( 1 ml Propolis alkoholische Lösung auf 500ml Wasser) um das Immunsystem zu stärken
  • [Kolloidales Silber]
  • Kokosöl, täglich ein halber Teelöffel beim kleinen Hund, ein ganzer Esslöffel beim großen Hund, über das Futter geben

 

J.1 einfache Hausmittel, die die Darmflora nach der langen Antibiose unterstützen und wieder aufbauen

  • etwas Rinder-Pansen oder Blättermagen zufüttern
  • naturbelassenes, probiotisches [Sauerkraut]
  • probiotisches [Joghurt]
  • [Darmflora aufbauen]

 

K. WEITERE HINTERGRUND-INFORMATIONEN ZU GIARDIEN

K.1 Lebenszyklen der Giardien

  • der Lebenszyklus der Giardien weist zwei Stadien auf, die den Giardien das Überleben in sehr unterschiedlichen Umgebungen ermöglichen
  • zum einen ist dies das sogenannten Zysten-Stadium und zum anderen das Trophozoiten-Stadium
  • im Zysten-Stadium sind Giardien in der Außenwelt, zum Beispiel in Pfützen überlebensfähig
  • im Trophozoiten-Stadium im Innern des Körpers im Darm

 

K.2 die Giardien im Dünndarm

  • Giardien haben 8 Geißeln zur Fortbewegung; sie sind damit sehr beweglich
  • mit den Geißeln können sie im Verdauungsbrei 'frei' schwimmen
  • gleichzeitig zu dieser Beweglichkeit haben sie einen Bauchsaugnapf, mit dem sie sich an der Darmwand festhalten können
  • dieses Festhalten ist für die Giardien sehr wichtig, um nicht mit dem Nahrungsbrei aus dem Dünndarm herausgeschwemmt zu werden

 

K.3 Giardien außerhalb des Dünndarms

  • wenn Giardien mit dem Nahrungsbrei aus dem Dünndarm in den Dickdarm gelangen, verwandeln sie sich
  • aus der an das Leben als Schmarotzer angepassten Lebensform entwickelt sich eine Dauerform, die auch außerhalb des Körpers überleben kann
  • diese Dauerform wird Zyste genannt, sie hat eine feste Schale und wird über den Kot ausgeschieden
  • diese Zysten können monatelang im Freien überleben
  • bis sie zum Beispiel von unserem Hund aus einer Pfütze getrunken oder durch eine Stubenfliege auf das Futter im Hundenapf übertragen werden

 

K.4 Welche Tiere werden von Giardien befallen?

  • Giardien haben ein sehr breites Spektrum von Wirtstieren
  • nachgewiesen wurden Giardien in einem weiten Spektrum von Mäusen, Kaninchen, Schafen, Rinder über den Hund bis zum Menschen

 

K.5 die Besonderheiten der Giardien-Einzeller

  • die Giardien-Einzeller besitzen eine Haftscheibe (Bauchsaugnapf), mit der sie sich an der Darmwand ihres Wirtstieres festsetzen
  • dabei ernähren sich jedoch nur aus dem Darminhalt und dringen nicht über die Darmwand in den Körper ein
  • die Übertragung auf andere Tiere erfolgt über die Kotausscheidungen des befallenen Tieres
  • für die Infektion genügt schon die Aufnahme weniger Giardien-Zysten (5-10)
  • Giardien-Zysten werden als die widerstandsfähige Dauerform des Einzeller millionenfach ausgeschieden und tragen die Infektion weiter; erst im Darm des neuen Wirts wandeln sie sich in die aktive Lebensform der Giardie um

 

K.6 der parasitäre Lebenszyklus der Giardien

  • die Giardien werden vom Hund oral mit verunreinigtem Trinkwasser oder Nahrungsmitteln aufgenommen
  • aber auch direkt von Hund zu Hund ist eine Schmierinfektion mit Giardien möglich
  • selbst eine einzelne Fliege kann einen Hund mit Giardiose infizieren, indem sie z.B. gerade eben noch draußen auf dem infizierten Kot eines Igels saß und jetzt in der Wohnung mit ihrem infizierten Saugrüssel oder Fliegen-Beinen die Giardien in den Futternapf unseres Hundes einträgt
  • die Giardienzysten passieren dann mit dem Futter den Magen, gelangen in den Dünndarm und vermehren sich dort
  • sie bilden dann selbst wiederum widerstandsfähige Zysten, die mit dem Kot ausgeschieden werden
  • diese Zysten sind die eigentlichen Überträger der Krankheit
  • gelangen sie zum Beispiel über den Kot einer infizierten Ratte in eine Pfütze, aus der später ein Hund trinkt, ist der Kreislauf geschlossen
  • im kühlen Wasser einer Waldpfütze können die Giardien bis zu drei Monate ansteckend bleiben

 

K.7 Wie sich die Giardien im Körper festsetzen

  • die Darmschleimhaut hat an ihrer Oberfläche kleinste, tausendstel-millimeter grosse Ausstülpungen, die sogenannte Mikrovilli
  • an diese Mikrovilli setzen sich die Giardien fest
  • eine einzelne Giardie ist selbst nur (!) ca. 1/100 mm groß
  • bis zu 10 Mio. hoch infektiöse Giardien (Zysten) können sich in einem Gramm Kot befinden
  • die Inkubationszeit von der Aufnahme der Giardien bis zu den ersten Symptomen und dem Ausscheiden von Zysten dauert einige Tage bis zu zwei Wochen

 

K.8 Wie schaden die Giardien, wo sie doch nur im Darm sind und gar nicht in den Körper eindringen?

  • Giardien setzen sich mit einer Art Haftorgan, einer Haftscheibe an der Darmwand fest
  • sie durchdringen dabei die Darmwand nicht
  • dennoch kommt es zu blutigem Durchfall
  • das Blut im Stuhl wird durch Schädigungen an der Darmwand verursacht
  • dabei reagiert die körpereigene Immunabwehr auf die Giardien an der Darmwand

 

L. QUELLEN UND ANSATZPUNKTE FÜR VERTIEFENDE RECHERCHEN

  • wissenschaftliche Recherchebasis: United States National Library of Medicine - www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/ ... Begriffe u.a. 'dog Giardia intestinalis' , 'dog Giardia duodenalis'
  • Verbreitung von Giardia intestinalis - insbesondere Jungtiere vs. Alttiere - PubMed, National Library of Medicine: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25583357
  • Studie zur Übertragung von Giardia lamblia von Haustieren auf Kinder - Detection of zoonotic enteropathogens in children and domestic animals - PubMed, National Library of Medicine: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27208122
  • New Yorker Studie zur Verbreitung der Giardien bei Haushunden in der Großstadt, 15% der Kotproben im PCR-Test waren positiv - Toxoplasma gondii and Giardia duodenalis infections in domestic dogs in New York City public parks. - PubMed, National Library of Medicine: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26988633

 

 

M. GESUNDHEITSTAGEBUCH: GIARDIOSE

M.1 WARUM SOLLTE MAN BEI DER GIARDIOSE EIN [GESUNDHEITSTAGEBUCH] FÜHREN ?

  • die Giardiose ist eine außergewöhnlich komplexe Erkrankung
  • der Therapieplan muss - wie vom Tierarzt vorgegeben - genau eingehalten werden
  • neben den medikamentösen Maßnahmen gibt es von Seiten der Ernährungstherapie vor allem durch die Moro'sche Möhrensuppe sehr empfehlenswerte Optionen, die die schulmedizinische Behandlung unterstützen
  • im Nachhinein lassen sich bestimmte Zusammenhänge wie die Folgen einer Ernährungsumstellung, bestimmte Medikamente, die Anwendung von Alternativmethoden (z.B. [kolloidalem Silber]) - kaum noch feststellen, wenn sie nicht akkurat mitgeschrieben werden
  • wann waren besondere Erfolge, aber auch wann besonders starke Krankheitssschübe, mit welchen Symptomen, was war davor, was danach?
  • wie oben im Punkt H. Therapien dargelegt, ist die Bekämpfung der Giardiose sehr aufwändig
  • Sie können hier die Einzelseiten das [Gesundheitstagebuchs] kostenlos herunterladen

 

M.2 Was wird im Gesundheitstagebuch generell festgehalten?

  • bei einer Erkrankung des Hundes wird der Krankheitsverlauf, Maßnahmen, Untersuchungsergebnisse und Medikationen ganz genau festgehalten
  • die Durchführung der Medikamentengabe bei regelmäßig einzunehmenden Medikamenten kann so überwacht werden
  • auch können bestimmte Ereignisse und Krankheitsfolgen genau mit deren terminlichen Auftreten in Verbindung gebracht werden
  • die Vitalwerte des Hundes werden dabei regelmäßig überwacht und im [Gesundheitstagebuch - Vitalwerte] dokumentiert, bei Fieber wird dieses in das [Fiebertagebuch] eingetragen
  • wenn Methoden der [Alternativmedizin] zum Einsatz kommen, werden diese genau mit geschrieben

 

M.3 Im Teil [Ereignistagebuch] des Gesundheitstagebuches werden alle Beobachtungen eingetragen, die später für den Tierarzt möglicherweise relevant sein könnten

Achten Sie insbesondere auf die spezielle Symptomatik der Giardiose (Details siehe C. SYMPTOME EINER GIARDIOSE-ERKRANKUNG).
  • das Hauptsymptom der Giardiose ist der extreme Durchfall
  • zeitweise im Wechsel immer wieder Durchfall und mit Phasen von normalem Kot dazwischen
  • die Konsistenz des Durchfalls ist dabei schleimig, fettig, auch breiig bis wässrig - auch mal festerer, schleimüberzogener Kot
  • die Farbe des Kotes ist häufig gelb bis gelb-grün
  • dabei oft auch übelriechend, manchmal schaumartig
  • im Durchfall kann auch etwas Blut enthalten sein
  • weitere Details siehe auch -> Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • auch kann leichtes Fieber mit auftreten, tragen Sie das im [Gesundheitstagebuch - Fiebertagebuch]
  • in sehr schweren Fällen kann es zur Schwächung des Hundes, aufgrund der mangelnden Nahrungsausnutzung bis zur [Auszehrung] kommen, die Parasiten 'stehlen' dem Hund die Nährstoffe
  • das Ereignistagebuch können Sie sich hier kostenlos herunterladen ( Download -> [kostenloses Gesundheitstagebuch] )

 

M.4 BEHANDLUNGSPLAN-GIARDIOSE/GIARDIEN

  • notieren Sie hier, was zur Behandlung des Hundes notwendig ist und vereinbart wurde
  • die Medikation wie vom Tierarzt vorgegeben, wird im [Gesundheitstagebuch] im Medikamenten-Einnahme-Plan eingetragen

 

M.5 THERAPIE-ERGEBNISSE, ERFOLGE, MISSERFOLGE, ERKENNTNISSE

  • hier erfolgt die Überwachung und Dokumentation des Therapieplans und der Therapie-Ergebnisse
  • manchmal stellen sich Therapieerfolge nur sehr langsam ein
  • um so wichtiger ist die Einhaltung des Therapieplans und seine Dokumentation
  • für den Tierarzt kann hier jedes Detail wichtig sein

 

M.6 OFFENE FRAGEN

  • notieren Sie sich, welche Fragen noch geklärt werden müssen
  • die Erfahrung zeigt, dass man oft erst nach dem Tierarztbesuch merkt, dass man wichtige Fragen gar nicht gestellt hat
  • damit Ihnen das nicht passiert, gibt es im Gesundheitstagebuch eine spezielle Seite für offene Fragen, die Sie beim nächsten Tierarztbesuch stellen können
  • die Einzelseiten für das [Gesundheitstagebuch - Offene Fragen] können Sie hier kostenlos herunterladen
  • das Blatt wird insgesamt ins Tierarztgespräch mitgenommen oder man schneidet die Frageblöcke aus und nimmt sie ganz handlich im Portemonnaie verstaut mit

 

M.7 kostenloser Download

  • Sie können können hier die Einzelseiten des [Gesundheitstagebuches] kostenlos herunterladen

 

 

 

 

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