ERSTE HILFE
BEIM HUND

mit 50 Notfall-Checklisten und Anleitungen zum Ausdrucken
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Der Herzstillstand ist ein akuter tiermedizinischer Notfall der ein sofortiges Handeln in Form einer Wiederbelebung des Hundes notwendig macht. Ohne lebensrettende Sofortmaßnahmen würde der Hund sterben. Der Ersthelfer am Unglücksort übernimmt die notfall-medizinische Erstversorgung des Hundes und organisiert danach den unverzüglichen Transport zum Tierarzt.

 

 

 

NOTFALL-CHECKLISTE : Herzstillstand beim Hund

 

 

 

A. AUSGANGSLAGE

  • Nach einem Unfall, starken Blutungen, Stromschlag, Hitzschlag oder einer anderen, evtl. auch unbekannten Ursache liegt der Hund da wie tot
  • der Hund scheint nicht mehr zu atmen und gibt keinerlei Lebenszeichen mehr von sich

 

B. VORBEREITUNG UND SELBSTSCHUTZ

  • beruhigend auf den Hund einwirken, auch wenn er wie in diesem Fall bewusstlos wirkt
  • auch beruhigend auf die anderen Personen einreden, Panik hilft niemandem !
  • unüberlegte Maßnahmen von anderen Personen vermeiden
  • Hund anleinen bzw. festbinden (der Hund könnte im Schock davon laufen, z.B. in ein Auto), Details siehe -> Sichern und Beruhigen
  • zum Selbstschutz: Maulkorb oder Maulschlinge anlegen, Details siehe  -> Maulschlinge
  • den Hund in die stabile Seitenlage bringen, Details siehe  -> stabile Seitenlage
  • die Atemwege müssen frei sein -> Atemwege prüfen

 

 

Abbildung: Den Hund retten

Den Hund retten

Sie dürfen dieses Bild mit Quellenangabe gerne auf ihrer Vereinsseite oder Homepage verwenden.

 

C. SYMPTOME

  • keinerlei Lebenszeichen
  • das Herz schlägt nicht mehr, prüfen mit -> Puls prüfenPuls prüfen
  • keine Atemgeräusche
  • keinerlei Bewegung am Brustkorb
  • keinerlei Bewegung an Maul und Zunge
  • keinerlei Reaktion auf Ansprache, auch nicht auf lautes Händeklatschen
  • Schmerzreiz ohne Reaktion, dazu den Hund ins Ohr kneifen

 

Die Wiederbelebung muss so schnell wie möglich beginnen ! Nur im Zweifelsfall hier weiter prüfen:
  • ggf. im Zweifelsfall die Atmung noch ausführlich prüfen -> Atmung prüfen
  • ggf. im Zeifelsfall die kapillare Füllzeit ausführlich prüfen -> Kapillare Füllzeit prüfen
  • ggf. Pupillenreflex mit der Taschenlampe prüfen

 

D. NOTFALLMASSNAHMEN

  • der Hund ist in höchster Gefahr zu sterben
  • deshalb müssen in kürzester Zeit verschiedene Maßnahmen richtig durchgeführt werden
  • einerseits müssen die lebensgefährdenden Ursachen beseitigt und eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden

 

D.1 LEBENSGEFÄHRDENDE URSACHEN BESEITIGEN

  • die lebensgefährdenden Ursachen müssen vorab oder parallel zu den Wiederbelebungsmaßnahmen beseitigt werden
  • diese Maßnahmen müssen sofort und unverzüglich erfolgen
  • Ersticken: Fremdkörper im Rachen entfernen
  • Verbluten: starke Blutung mit Druckverband stoppen
  • Schock: Hund in Schocklagerung bringen -> stabile Seitenlage
  • Ersticken: Fremdkörper aus dem Rachen entfernen -> Atmung prüfen

 

D.2 WIEDERBELEBENDE MAßNAHMEN

  • es muß eine kombinierte Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden
  • Herz-Druck-Massage
  • Mund-zu-Nase-Beatmung
  • bei der Vorgehensweise ist es wesentlich, ob ein oder zwei Helfer zur Verfügung stehen
  • bei der Zwei-Helfer-Wiederbelebung kümmert sich einer um die Beatmung und der andere um das Herz
  • bei der Ein-Helfer-Wiederbelbung muss sich dieser sowohl um das Herz als auch die Beatmung kümmern
  • es muss immer wieder überprüft werden, ob Herz und Atmung wieder eingesetzt haben, dann mit der Wiederbelebung aufhören

 

D.2.1  Beschreibung der Mund-zu-Nase Beatmung

  • die Nase des Hundes zeigt zum Helfer
  • Mund des Hundes zuhalten, so dass keine Luft entweichen kann
  • evtl. mit beiden Händen Lefzen halten und abdichten
  • aus Hygienegründen evtl. dünnes Tuch über die Nase des Hundes legen
  • dann von vorne im direkten Kontakt mit der Nase vorsichtig Luft in die Nasenlöcher blasen
  • KONTROLLE: ob die Luft in die Lunge kommt ist daran zu erkennen, dass sich der Brustkorb des Hundes hebt
  • in einer Frequenz von etwa 20 bis 30 Mal je Minute beatmen
  • alle 3 Sekunden ein Atemstoss ... einundzwanzig ... zweiundzwanzig ... und beatmen - ... einundzwanzig ... zweiundzwanzig ... und beatmen - usw. usf.

 

D.2.2  Beschreibung der Herz-Druck-Massage

  • WICHTIG ! Die Herzdruck-Massage darf nur durchgeführt werden wenn Herz und Atmung ausgesetzt haben
  • WICHTIG ! Die Herzdruck-Massage darf nicht am gesunden Hund geübt werden ! (zum Üben ein Stofftier verwenden)
  • bei Welpen vorsichtig zwei oder drei Finger, bei kleinen Hunden eine Hand, bei großen Hunden zwei Hände verwenden
  • der Hund ist in Seitenlage auf seiner rechten Seite
  • Herz finden: wenn der linke Ellenbogen des Hundes angwinkelt wird, befindet sich dieser über dem Herzen
  • stossartig Druck auf den Brustkorb ausüben, danach vollständig entlasten
  • die Taktung liegt bei einem Druck in der Sekunde ... also langsam ... einundzwanzig ... zweiundzwanzig ... dreiundzwanzig ... usw.

 

D.2.3  Durchführung der kombinierten Herz-Lungen Reanimation

  • je nach dem ein oder zwei Notfallhelfer zu Verfügung stehen, wird das Verfahren entsprechend ausgeführt
  • 30 Herzdruckmassagen, dann 2 Atemspenden
  • WICHTIG: im Zweifelsfall ist die Herzdruckmassage wichtiger als die Atemspende !
  • bei der Vorgehensweise ist es wesentlich, ob ein oder zwei Helfer zur Verfügung stehen
  • wenn zwei Helfer zur Verfügung stehen kümmert sich einer um die Beatmung und der andere um das Herz
  • steht nur bei der Ein-Helfer-Wiederbelbung muss sich dieser sowohl um das Herz als auch die Beatmung kümmern
  • es muss immer wieder überprüft werden, ob Herz und Atmung wieder eingesetzt haben, dann mit der Wiederbelebung aufhören
  • jedes 3te Mal kurz prüfen, ob die Atmung des Hundes wieder eingesetzt hat

 

 

 

E. Weitere Hinweise

E.1 Videos zum Thema

 

Auf los geht's: Im TV läuft gleich ...
Wie man eine Mund-zu-Nase-Beatmung als Wiederbelebung durchführt ...

 

 

F. TRANSPORT ZUM TIERARZT

  • wenn möglich einen Helfer organisieren, herbeirufen oder herwinken, auch ggf. auch laut um Hilfe rufen
  • vorab mit Tierarzt telefonisch Kontakt aufnehmen
  • sicherstellen daß die Praxis oder Klinik geöffnet hat
  • wenn der Hund gehen kann, sollte man ihn lassen
  • die Fahrt zum Tierarzt sollte schnell wie möglich erfolgen, dabei darf man aber keine unnötigen Risiken auf sich nehmen sein
  • wenn man selbst zu aufgeregt zum Autofahren ist sollte man jemand Anderes bitten dies zu übernehmen
  • weitere Details zum Transport des verletzten Hundes, siehe  -> Transport

 

G. WEITERE HINWEISE

 

 

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